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mini70 - 35mm-Adapter
Dietmar Zonewicz: Seit Februar 2003 bin ich dabei meinen mini70 (vormals mini60) Adapter zu bauen. Dabei gilt es Probleme, die bei einem "normalen" mini35 Projekt nicht auftreten können zu meistern. Eines der Hauptprobleme ist, dass die Objektive für Mittelformat bzw. 70mm Film wegen des deutlich größeren Lichtkreises bei weitem nicht so Lichtstark (oft nur f1:4) wie KB oder 35mm Filmoptiken sind. Ausserdem muss die Optik mit der die Mattscheibe (sichtbares Bild: 48,5x22mm bei einem Seitenverhältnis von 1:2,2), abgefilmt wird eine wesentlich größere Fläche (bei 35mm: 20,9x11,3mm bei einem Seitenverhältnis von 1:1,85) abfilmen. Doch die ganzen Probleme nehme ich gerne in Kauf, da ich ein absolut kornfreies Bild im Format 1:1,85 bis 1:2,35 bekomme, je nach verwendetem Gate. Dieses Bild hat sehr viel von der Ästhetik der 70mm Filme vergangener Jahre. Bei der Entwicklung musste ich eine günstige Mittelformatkamera finden, die auf Fotobörsen günstig zu erwerben ist, dazu den nötigen Prismensucher, ohne TTL und ähnlichen Ballast. Die Wahl fiel mir nicht schwer, eine Praktisix, die günstige Variante der Pentacon six war schnell gefunden - als großen Vorteil hat man bei diesen Kameras, dass fast alle verfügbaren Optiken hochwertige Zeiss Objektive sind, die ich auch schon komplett für meine Pentacon six hatte. Als Videokamera hatte ich die Canon XL-1 zur Verfügung und da ich für diesen Adapter keine neue Videokamera kaufen wollte musste ich mit der Wechseloptik an dieser Kamera klarkommen. Zuerst kaufte ich mir einen Adapter um Pentax PK KB Optiken an meine XL-1 schrauben zu können, leider ist das nach wie vor einer der großen Schwachpunkte an meiner Konstruktion, die ich eigentlich nur mit einer Optik ähnlich der im mini35 verbessern kann. Dann wurde der Prismensucher zerlegt und der Klappspiegel ausgebaut. Nach dem viele getestete Mattscheiben nicht das gewünschte Ergebnis brachten, bestellte ich einen Glasscreen. Nach einigen Monaten Wartezeit konnte ich ihn testen und war nur mäßig zufrieden bezüglich der Qualität. Aktuell ist auf der ehemaligen Filmbahn die Mattscheibe, dahinter das Dachkant-Pentaprisma und der Spiegel angebracht, der Spiegel wird von einer 50mm f1:1,7 KB-Optik mit der Canon XL-1 abgfilmt. Vorteile: - Durch sehr große Mattscheibenfläche kein Korn. - Qualtitativ extrem hochwertige Optiken - Das Bild ist Seitenrichtig und steht nicht auf dem Kopf. - Besonderer 70mm Filmlook. - Es können alle Kameras aus der Canon XL-Serie verwendet werden (theoretisch auch alle Kameras ohne Wechseloptik) Nachteile: - Lichtschwache Optiken - Sehr großer schwerer Aufbau, der einer 35mm Kamera in fast nichts nachsteht. - Große schwere Optiken, die das "Scharfziehen" nicht gerade erleichtern Zukunftsaussichten: - Einbau einer anamorphotischen Linse in den Strahlengang um ein natives 16:9 Bild aufzeichnen zu können, bei Verwendung der XL-2 (mit nativem 16:9) kommt man dann sogar in den Bereich eines echten 1:2,35 - je nach verwendeter Linse variieren die Seitenverhältnisse. -Verwendung einer besseren und lichtstärkeren Optik für das Abfilmen der Mattscheibe. - Verwendung eines besseren Prismas. - Herstellung eines Alu- oder Carbonbodies wobei dann alle ehemaligen Kamerateile entfallen und das Gewicht, die Stabilität und Präszision sowie die Lichtdichtigkeit am besten wäre. Ergänzende technische Informationen finden sich in der Übersicht. |